Alle Observastories von Yasmin Alinaghi
Observastories sind Real-Fiktion
Die geschilderten Handlungen und Personen sind real und nicht frei erfunden. Ich habe sie entweder selbst erlebt, miterlebt oder beobachtet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Begebenheiten ist beabsichtigt und keinesfalls zufällig.
In meinen Observastories tragt ihr möglicherweise einen veränderten Namen, lebt an einem anderen Ort und übt einen fremden Beruf aus, aber sehr wahrscheinlich erkennt ihr Euch oder jemanden wieder.
La vie en rose
KurzgeschichtenSommerbereifung
KurzgeschichtenZum Flughafen Charles de Gaulle hatten sie es immerhin geschafft, das war ein Schritt in die richtige Richtung. Marie wollte unbedingt nach Hause und verspürte keinerlei Lust auf eine weitere Nacht in Paris. Als freie Journalistin war sie in der französischen Hauptstadt gewesen, um für „die Kunstzeitung“ über die Ausstellung „Kunst, Film & Politik“ von Dario Azzellini zu berichten. Als es während der Ausstellungseröffnung im Centre Pompidou zu schneien begann, wusste sie sofort, dass schnelles Handeln gefordert war.
ohne Worte
KurzgeschichtenEr schaute ungeduldig auf die Uhr. Sein mütterliches, deutsches Erbe drängte auf Pünktlichkeit. Doch Eric, sein französischer Vorgesetzter, zuständig für den Vertrieb weltweit, war chronisch unpünktlich. Auch heute kam er geschlagene 15 Minuten zu spät. Dank ihres versierten Fahrers schafften sie es trotz der Verspätung rechtzeitig zum Flughafen nach Frankfurt. Während der gesamten vierzigminütigen Fahrt zum Terminal 1 stritt sich Eric mit seiner Frau am Telefon.
La Diana
Kurzgeschichten„Was wollte der Typ von der Autovermietung denn die ganze Zeit?“ Trixi sprach kein Italienisch, daher hatte sie von der lebhaften Diskussion ihrer Freundin Dorina mit dem Angestellten der Mietwagenfirma nichts verstanden. Na ja, fast nichts; seine schmachtenden Blicke in ihre Richtung und seine wiederholten „La bella bionda“-Ausrufe hatte sie natürlich wahrgenommen.
Klimazone
KurzgeschichtenIhr Mann zählte zu den bedeutendsten Rechtsanwälten des lateinamerikanischen Staates. Da er in der Hauptsache inhaftierte Gegner des Regierungsregimes vertrat, lebten er und seine Frau zurückgezogen und unter Zivilbewachung. Nestor floh als kleiner Junge zu Beginn der Batista-Diktatur mit seinen Eltern aus Kuba ins venezolanische Exil. Vater und Mutter kehrten lange nach dem Sturz Batistas wieder zurück in den kubanischen Inselstaat, während er in der sozialistischen Wahlheimat blieb. Sein kommunistisches Erbe bewahrte er noch heute.