Jonas Ohland

No 3 – Boson

Jetzt ist es so weit! Er wagt es doch tatsächlich, mit dem Klischee der elektronischen Musik aufzukreuzen – dem mehr berüchtigten als berühmten Hipster-Genre: Dubstep.

Doch bevor wir uns mit Vorurteilen auseinander setzen ein paar Fakten: Wie auch Drum & Bass kommt Dubstep aus Großbritannien. Klassischerweise erkennt man diese Stilrichtung sofort an dem sehr schleppend wirkenden 2-Step-Beat, bei dem Kick und Snare nur jedes zweite Mal spielen und hervorragend über die flotten 140 Schläge pro Minute hinweg täuschen.
Boson

Ursprünglich waren die Klänge von Dubstep eher beschränkt, um es freundlich aus zu drücken. Das „WubWubWub“ des sogenannten Wobble-(wackel)-bass ist sogar zu einer Art geflügeltem Wort in der Musikszene geworden und bezeichnet besonders tiefe, mächtige Bässe. Aber – ‘tschuldigung, wenn ich ausfallend werde – 6 Minuten lang rumwobbeln war ziemlich öde. Und wenn der nächste Track es geschafft hat, noch einen Halbton tiefer zu wobbeln, war das schon das höchste der Gefühle.

Aber das ist nur meine Meinung.

Mittlerweile ist das Spektrum ähnlich weit gefasst wie in allen anderen Genres auch. Vom mittelohrzerfetzenden Dubstep-Ikonen wie Skrillex bis hin zu sphärischen Klängen und echter Kiffermukke ist alles dabei. Und da das Ganze nicht mehr so eng gesehen wird, habe ich mich im letzten Sommer auch einmal an Dubstep gewagt.

Das Ergebnis war wirklich überraschend. Die schwerelose Melodie des Intros hat den Anfang gemacht. Sie ist fast schwerelos genug, um über die ständige Wiederholung des Riffs hinweg zu fliegen (hoffentlich ohne dabei mit einem Igel zusammen zu stoßen). Sie hat mich sogar zu einem passenden Drop geführt, den ich für gewöhnlich nie auf Anhieb hinbekomme. Warm, aber nicht schläfrig. Ein Spektrum an Bässen, aber keine verwirrenden Sequenzen.

„Boson“ – so habe ich den Track nach der ersten vermeintlichen Entdeckung des Higgs-Teilchens benannt – ist bis heute mein Favorit im Sortiment. Und glücklicherweise war ich nicht der Einzige, der es so sah. Nachdem ich einige Promotion-Kanäle auf YouTube kontaktiert hatte debütierte das Stück zunächst auf „UnderworldRM“ und wurde daraufhin auch von einigen Anderen aufgegriffen. Vielleicht ist er nicht gerade „The Higgs boson, the God’s drop“, wie jemand in den Kommentaren behauptete, aber in der Summe ist es doch mein bislang erfolgreichster Titel. Hoffentlich gefällt er euch genauso wie mir.

So. Ihr denkt jetzt bestimmt, ihr hättet es hinter euch. Denn was könnte Schlimmeres kommen als Dubstep? Nun ja, ich habe da noch Einiges auf Lager …

Bis dahin: Clear Skies!
Ch3shire / Jonas Ohland

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