Mareike Siepmann Photo: halle.8Die vielseitigen Räumlichkeiten der Münsteraner halle.8 werden in der Regel als Schulungs- und Seminarräume vermietet. Allerdings nicht an Organisationen, sondern an einzelne Künstler und Pädagogen, die ähnlich der CoWorking-Idee ihre Schüler selbst abrechnen und verwalten. Auf diese Weise sollen die Kosten niedrig gehalten und Synergien geschaffen werden. Wie sich dieses Konzept in der Praxis präsentiert und wie diese Synergien 4 Jahre nach der Gründung aussehen, erzählt uns Thomas Grollmus, der Gründer der Initiative.

Kulturkater: Gibt es eine zugrundeliegende Ideologie für diese Initiative?

Grollmus: Die eigentliche Motivation ist Gemeinschaft im Arbeitsleben. Das war mir am Anfang nicht so klar, inzwischen schon.

Wie setzen sie sich die Beteiligten zusammen, bzw. wie habt ihr euch gefunden?

Am Anfang gab es nur ein PDF sowie einen e-Mail Verteiler über Freunde und Bekannte. Dann kam die Web-Seite und nicht zu vergessen die Mund zu Mund Propaganda.
Inzwischen sind wir ein Team von 14 freiberuflichen Musikern, Pädagogen und Therapeuten.

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Beteiligten? Gibt es beispielsweise Gremien oder Arbeitsgruppen?

Wir treffen uns regelmäßig zu Gesprächen. Das verlief bisher immer sehr entspannt und kooperativ.

Welche Synergien entstehen durch die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure?

Ein großer Vorteil ist die gemeinsame Werbung und die Möglichkeit für die Kursteilnehmer, andere Bereiche kennenzulernen. Von Yoga zu Klavier bis hin zu Tanz zum Beispiel.

Wie fördert ihr die Zusammenarbeit? Gibt es gemeinsame Projekte oder Veranstaltungen?

Wir organisieren gemeinsame Musikschulvorspiele, eine „open-Stage“, kleinere Konzerte und Lesungen sowie Tischgespräche zu neuen Projekten, wie des „Kulturquartiers“.

Finanziert sich das Angebot selbst oder gibt es Fördermittel?

Das Angebot finanziert sich aus sich selbst, das ist uns sehr wichtig. Das geht natürlich nur mit viel Engagement für die Sache.

Welche Voraussetzungen mussten die Lokalitäten erfüllen? Gilt: erst der Platz, dann die Idee? Oder hast du gezielt Ausschau gehalten?

Seit ich in Münster bin, habe ich immer gesucht. Gefunden habe ich die Halle allerdings zufällig. Dann musste ich mich schnell entscheiden – erst dann kam die Idee.

Wie gestalten sich die Bedingungen für deine Initiative im Münsterland. Gibt es regionale Besonderheiten, auf die du Rücksicht nimmst?

Ich habe schon in vielen Musikschulen unterrichtet und fand fast nie schöne Räume vor, das wollte ich ändern. Ich wollte Räume, die inspirieren, in denen man sich wohlfühlt – das habe ich in den alten Industriegebäuden gefunden. In Münster gibt es kaum noch solche Plätze, was schade ist. Ich finde, man sollte versuchen, sie zu erhalten.

Was sind eure Pläne für die Zukunft?

Ich glaube die Idee „In Gemeinschaft arbeiten“ hat Zukunft. In unseren Tischgesprächen geht es um ein neues Projekt, das diese Idee unter dem Namen „Kulturquartier“ weiterführt. Generationen verbinden, Ressourcen schonen und Verantwortung übernehmen, sind die Themen, die uns dabei auch beschäftigen.

Der Kulturkater dankt für das Gespräch!

Über die Halle.8

Ähnlich der CoWorking Idee basiert das Konzept der halle.8 auf einer Kooperation freier Musiker und Pädagogen, die ihre Schüler selbst verwalten und abrechnen. Hohe Fixkosten für einen eigenen Raum verringern sich durch die Möglichkeit, die Räumlichkeiten der Halle je nach Bedarf mieten zu können. Austausch mit Kolleginnen und Kollegen und Kostenersparnis durch gemeinsame Werbung sind weitere positive Nebeneffekte.
Die Räumlichkeiten der halle.8 sind auch für Workshops, (Wochenend-) Seminare oder individuelle Proben mietbar. Es gibt einen großen Saal (80 m²), einen Bühnenraum (60 m²), einen kleinen Unterrichtsraum, eine Küche und einen Gemeinschaftsgarten.

Alle weiteren Infos auf der Webseite der halle.8 oder auf Facebook
Informationen über das Projekt „Kulturquartier

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