Malte Evers / Sebastian Lindner

Ein wirklich guter Burger!

Sebastian Lindner Rezept: Das ist ein wirklich guter Burger!Ich hab diese Woche Prüfungsstress. Noch dazu bereite ich mich auf einen dreimonatigen Aufenthalt in Schottland vor. Aus diesem Grund gibt es diese Woche einen Gastbeitrag von einem guten Freund und Koch: Sebastian Lindner, den ich bereits seit meiner Ausbildung kenne. Falls ihr wissen wollt, was er sonst noch treibt, schaut doch mal bei seinem Twitter- (@RiotSebo) oder App.net-Account (@sebo_lindner) vorbei.

Viel Spaß mit seinem Rezept:

Das ist ein wirklich guter Burger! 

Samstagnacht noch schnell um die Ecke in den Fast Food-Laden und zwei, drei Burger in sich reinschieben, bevor man sich ins Bett legt. Lecker! Doch beim Grillabend mit den Freunden oder mal zwischendurch sind die Systemburger der bekannten Kette alles andere als ein Gaumenschmaus. Deswegen gibt es hier ein einfaches Rezept für einen tollen, selbstgemachten Burger.

Benötigte Zutaten:

  • 400 g Rinderhack
  • 6 Scheiben Bacon
  • 1 Eigelb
  • 150 ml neutral schmeckendes Pflanzenöl (z.B. Rapsöl)
  • 1 TL Senf
  • 1 Kopf Romanasalat (oder Eisberg, wenn kein Romana zu kriegen ist)
  • 1 rote Zwiebel
  • Ketchup
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Das Patty

Die Frikadelle beim Burger wird in englischsprachigen Ländern Patty genannt. Der größte Unterschied zu einer deutschen Frikadelle besteht darin, dass man beim Patty nur Rinderhackfleisch benutzt. ‚Nur Rinderhackfleisch‘ ist hierbei genau so zu verstehen: reines Rindfleisch, kein Salz, kein Pfeffer. Mit einer sogenannten Pattypresse kann man das Fleisch in gleichmäßige Formen bringen, sonst aber auch ohne Probleme mit der Hand formen. Für einen sattmachenden Burger sollte man pro Patty zwischen 150 und 200 Gramm Rinderhack nehmen. Dieses formen wir nun und braten es in einer sehr heißen Pfanne von allen Seiten kurz an. Wichtig hierbei: Dem Bratvorgang Zeit lassen, denn es dauert trotz hoher Hitze einen Moment, bis das Fleisch Farbe annimmt. Wenn die Frikadelle von allen Seiten gebräunt ist, drehen wir die Hitze auf eine mittlere Stufe zurück und lassen den Burger langsam durchziehen. Kurz vorm Servieren geben wir dann den Bacon mit in die Pfanne. Der Bacon würzt gleichzeitig auch den Burger.

Die Soßen

Man kann seinen Ketchup natürlich selbst machen – oder zur eigenen Lieblingsmarke greifen. Ich selbst bevorzuge den Ketchup mit der Nummer 47 drauf, den ich für ziemlich perfekt halte.
Bei der Mayonnaise rate ich allerdings von Fertigprodukten ab. Zum einen weil sie nicht annähernd so gut schmecken wie eine selbstgemachte Mayonnaise, zum anderen ist der Aufwand gering:
Eigelb, Senf, etwas Salz und Pfeffer werden in eine Schüssel gegeben und verquirlt. Anschließend gibt man das Öl unter konstantem Rühren hinzu – erst tröpfchenweise, später kann es dann auch ein leichter Strahl sein. Wem das zu viel des Rührens ist, der greife einfach zum Pürierstab. Ein Eigelb kann ca. 200 ml Öl binden/emulgieren. Für eine schön feste Mayonnaise reicht uns aber 150 ml Öl. Einmal kurz abschmecken, ggf. nachwürzen – fertig. Wer Angst vor Salmonellen hat, kann das Ei vorher hart abkochen und das gekochte Eigelb nehmen, der im Eigelb enthaltene Emulgator Lecithin bleibt auch im diesem Zustand erhalten.

Die Buns

Bun ist der englische Begriff für das verwendete, typische Milchbrötchen. Es gibt viele
Fertigprodukte. Vorsichtig ausgedrückt: Die sind alle nicht zu gebrauchen. Wer keine Zeit hat, seine eigenen Buns zu backen, ist gut beraten, sich beim Bäcker seines Vertrauens ein gutes Milchbrötchen zu kaufen. Ansonsten gibt es hier eines der besten Rezepte für hausgemachte Buns – sehr beliebt auch bei den Profigrillern.

Das Grünzeug

Als Salat empfehle ich Romanasalat, ein sehr schön würziger und fester Salat der viel Eigengeschmack mit sich bringt und von der Konsistenz her perfekt für Burger ist. Zur Vorbereitung die Blätter waschen und etwas abtupfen, weil das Wasser sonst das Bun matschig macht. Zwei bis drei kleine Blätter reichen pro Burger aus. Ansonsten kommt auf den Burger nur eine in feine Ringe geschnittene rohe, rote Zwiebel. Die roten Zwiebeln sind aromatischer und etwas schärfer als ihre weißen Verwandten.

Der Baukasten

Die Pattys sind durch, der Bacon kross, die Buns fertig gebacken oder gekauft, die Soßen gemacht und das Grünzeug liegt parat: Zeit für den Zusammenbau!
Als erstes werden die Buns aufgeschnitten und kurz bei hoher Hitze auf den Schnittflächen angeröstet. Wichtig: kein Fett benutzen, einfach kurz in die heiße Pfanne legen! Dies bewirkt, dass der Zucker im Brötchen leicht karamellisiert und es verhindert, dass das Bun die ganze Soße aufsaugt.
Im Anschluss nur noch den Deckel mit Mayo bestreichen, das Unterteil mit Ketchup. Salat drauf, Patty drauf, Bacon drauf, Zwiebeln drauf – und dann die Zähne in den Burger hauen!

Das ganze hört sich jetzt komplizierter an als es ist, aber wenn man es ein- oder zweimal gemacht hat, dauert es höchstens 30 Minuten um sich frische Burger zu machen. Vorausgesetzt man hat Buns im Haus.

Viel Spaß beim Nachkochen!

Malte KlingenhägerMaltes absolut objektive Meinung: Leider ein klein wenig zu spät zum Firmengrillen, bleibt nur die Hoffnung auf einen August, der dermaßen heiß ist, dass ich mich doch noch einmal ohne Allergietablette in den Park setze und Feuer mache. Oder es wird so kalt, dass ich wieder Spaß daran finde, in meiner völlig überhitzten Dachgeschosswohnung den Herd anzuwerfen.

Emil ErpelDer Erpel meint: Zwei Salatblätter mehr für mich, der Rest ist genehm. Richtig spannend ist die selbstgemachte Mayonnaise, der ich einiges zutraue – vor allem: gut zu schmecken.

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2 Kommentare

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  1. […] (zum Selbermachen einfach auf das Gastrezept „Das ist ein guter Burger!“ […]

  2. […] in grobe Streifen, die Wasabinüsse hacken wir klein. Für die Mayonnaise hier sei noch mal an das Rezept von Sebastian Lindner erinnert. Wer zu faul ist, nimmt einfach fertige Mayonnaise. Jetzt erhitzen wir eine Pfanne ohne […]

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