Dierk blickt auf die Welt. Aus verschiedenen Perspektiven. Mal kurz, mal etwas länger, mal in zusammenhängenden kurzen Reihen oder ganz für sich. Perspektbriefwechsel.

Dierk Seidel Kurzgeschichte: Der Mensch, der nicht Verstand.

„Aha, aha, aha“, sag` ich zu dir. Und du nickst mit dem Kopf und wippst mit dem Beat.
Pegida, Pegida, Pegida, sagst du zu mir und wippst mit dem Beat.
Von Aha zu Pegida ist jetzt aber mal ganz schön weit hergeholt, sag‘ ich und wippe nicht mit dem Beat.

Photo: Photo: W.D. Seidel

Hoffnung verloren,
das Gefühl, wenn ich
an mir selbst zerbrech.

Nach einiger Zeit nun wieder ein Statusupdate: Noch im vergangenen Jahr haben zwei neue Autoren auf dem Kulturkater veröffentlicht. Dierk Seidel, Poetry Slamer, Autor, Schauspieler und irgendwie auch Lehrer, beglückt uns mit einigen Kurzgeschichten aus verschiedenen Genres.

Dierk Seidel Kurzgeschichte: Zwischenwelten

Ich bin wach und voller Ungeduld und fühle mich nicht frei. Warum? Ich warte auf den Tag an dem jemand kommt und etwas sagt. Wer es ist, das weiß ich nicht. Ich starre an die Decke, liege auf meinem Bett, ohne Decke, und starre vor mich hin. Das Neonlicht der Gedanken zermürbt mein Empfinden und ich schließe die Augen und erblicke einen leeren Raum. Meine Kleidung weiß, alles weiß und die Wände kommen näher.

Dierk Seidel Kurzgeschichte: Spiegelgesicht

Soll ich mich rasieren oder lieber nicht, frage ich mein Spiegelbild und es schweigt.
Ziehe ich eine Jeans an oder lieber eine Stoffhose, frage ich mein Spiegelbild. Und es schweigt.