Er schaute ungeduldig auf die Uhr. Sein mütterliches, deutsches Erbe drängte auf Pünktlichkeit. Doch Eric, sein französischer Vorgesetzter, zuständig für den Vertrieb weltweit, war chronisch unpünktlich. Auch heute kam er geschlagene 15 Minuten zu spät. Dank ihres versierten Fahrers schafften sie es trotz der Verspätung rechtzeitig zum Flughafen nach Frankfurt. Während der gesamten vierzigminütigen Fahrt zum Terminal 1 stritt sich Eric mit seiner Frau am Telefon.
Plötzlich gibt es mich zwei Mal. Das eine Ich, das gerade eben zerzaust und mit tränenden Augen in die Küche geschlichen kam und das zweite, das unterhalb der Schultern aufhört und wie die Perversion einer antiken Büste auf der geblümten WG-Tischdecke drapiert ist. Eigentlich hätte ich damit rechnen, mir eine Strategie zurechtlegen müssen. Aber ich stehe nur da und kratze meinen Morgendutt, der wie ein Betrunkener hin und her schwankt.
Niemand hat die Absicht aufzugeben und sich einen leichteren Boulder zu suchen.
„Was wollte der Typ von der Autovermietung denn die ganze Zeit?“ Trixi sprach kein Italienisch, daher hatte sie von der lebhaften Diskussion ihrer Freundin Dorina mit dem Angestellten der Mietwagenfirma nichts verstanden. Na ja, fast nichts; seine schmachtenden Blicke in ihre Richtung und seine wiederholten „La bella bionda“-Ausrufe hatte sie natürlich wahrgenommen.
Vorbei sind die Zeiten, in denen wir eine reine Gurkentruppe waren, aber jetzt sind wir auch Pflaumen. Was ich damit auf eine unter Androhung biblischer Strafen nie mehr zu formulierende Art sagen möchte: Der Kulturkater hat zwei neuen Autorinnen, Yasmin Alinaghi und Sarah Chiyad.