Jemand riet ihm, wenn die Verbindung zum Publikum mit wachsender Routine abzustumpfen drohe, wenn das Lampenfieber fehle, das Gähnen auf der Bühne sein Pendant im Publikum zu übertönen begänne, dann solle er sich an seine Message klammern: die Weisheit unters Volk bringen. Seine Mission als Mann des Geistes annehmen, seine Weltsicht pointiert formulieren und mit der Kraft der Stimme sprechen, die nur im Kokon der vollkommenen Überzeugung von sich und seinen Ideen heranwachsen kann.

Es gibt einen deutschen Begriff, der ob seiner Einzigartigkeit und seiner Passgenauigkeit in kaum eine andere Sprache zu übersetzen ist: Weltschmerz. Weltschmerz bezeichnet eine tiefe Traurigkeit oder Melancholie über die Unzulänglichkeit der Welt, manchmal auch über die eigene. Wenn ich in diesen Tagen die Nachrichten sehe, glaube ich, es bedarf einer weiteren Wortneuschöpfung dieser Art: Weltangst.

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