Jonas Ohland

No 4 – Release Me 2.0 (Ch3shire Remix)

Remix? Remix! Ein Wort, das vermutlich jeder schon einmal gehört hat. Da stellt sich natürlich die Frage, was genau einen Remix ausmacht.

In jedem Fall beginnt alles mit dem Original des Songs, dem Original-Mix, den ein Künstler „from scratch“, also aus dem Nichts heraus erstellt hat. Nun können weitere Künstler ans Werk gehen. Wenn ihnen der Track gefällt und sie der Meinung sind, daraus etwas ganz Neues kreieren zu können, dann „remixen“ sie den Titel.

Von diesem Punkt aus kann das Ganze viele Wege gehen. Grundsätzlich schaut sich der Remixer den Track genau an, sucht sich Passagen, Gesang, Sounds, Rhythmen und Melodien heraus, die er verwenden möchte, und produziert einen neuen Track. Die Ergebnisse können sehr unterschiedlich sein . Ob nur neue Klänge eingeflochten werden, das Stück total umgekrempelt wird oder sogar nur ein Gesangsschnipsel als Grundlage für etwas vollkommen Neues dient – eines haben alle Remixe gemeinsam: Man versucht, dem neuen Stück möglichst viel seines eigenen Stils mit auf den Weg zu geben.

Ch3shire – Release Me 2.0 - Ch3shire RemixDenn ein Remix kann weitaus mehr, als nur weitere 5 Minuten Audiomaterial zur Verfügung zu stellen. Er schafft Verbindungen. Verbindungen zwischen den Musikern genau so wie zwischen den Fangemeinden. So werden immer einige Fans des Original-Artists beim Remixer hängen bleiben und umgekehrt. Da ist es hilfreich, den neuen Zuhörern direkt einen Einblick in den eigenen Klangcharakter zu geben.
Heute kann jeder, der einen Computer hat, elektronische Musik machen und remixen. So hat sich über die Jahre auch ein neuer Markt gebildet. Häufig werden „Remix-Competitions“ von Künstlern, Labels oder Plattformen veranstaltet, bei denen ein bekannter Künstler einen seiner Tracks zum offiziellen Remixen freigibt und kurze Zeit später Tonnen von Remixen aus aller Welt gegeneinander antreten. Ob durch Voting (Abstimmen) oder eine Jury, den Gewinnern winken meist eine Veröffentlichung des Remixes neben dem Original und/oder ein musikalischer Preis.

Zusammengefasst bekommt der Original-Artist enorme Aufmerksamkeit aus der Szene und für die kleinen Talente bietet sich die Chance für einen kleineren oder größeren Durchbruch.
Der heutige Track ist im Rahmen eines solchen Wettbewerbes entstanden, bei dem der Titel „Release Me 2.0“ von Ennui remixt wurde. Der Durchbruch ist für mich ausgeblieben, gewonnen haben drei andere Beiträge. Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis außerordentlich zufrieden. Die Melodien und Akkorde stammen aus dem Original, die Sounds und Bass-Sequenzen kamen von mir. Dabei konnte ich dem Remix eine ordentliche Portion meines relativ harten Stils mit auf dem Weg geben. Der Stil, vor dem ich euch bis heute bewahrt habe.

Wo wir schon dabei sind, muss ich natürlich noch das entsprechende Genre erklären. Die von euch, die besonders gut aufgepasst haben, werden einwerfen: „Ist doch klar! 128 Schläge pro Minute, das ist Electro-House.“ Stimmt. Electro-House ist ein Sammelbegriff, in den auch diese Rubrik passt. Doch muss ich jetzt spezieller werden, da die Bezeichnung Electro-House auf ein gefühltes Drittel der elektronischen Musik zutrifft.

Wir haben es hier mit sogenanntem „Complextro“ zu tun, einem Genre, das eher für bereits angewöhnte Ohren gedacht ist, als für Neueinsteiger. Die Eigenart von Complextro ist es, im Drop schnelle, zum Teil zufällig erscheinende Sequenzen mit einer Vielzahl unterschiedlicher Klänge und Bässe zu spielen. Dabei gibt es Titel, die innerhalb von vier Schlägen zwischen 12 verschiedenen Bässen hin und her springen.

Ganz so drastisch ist es in diesem Remix nicht. Trotzdem hoffe ich, dass er euch nicht allzu fremdartig vorkommt. Und wenn doch – nun, was euch nicht umbringt, macht euch stärker! Und das nächste Mal kühlen wir uns bei etwas melodischem Drum & Bass ab. Versprochen.

Bis dahin: Clear Skies!

Ch3shire / Jonas Ohland

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